BP Gelsenkirchen – Instruktionsfilme

Wer schon einmal eine Raffinerie betreten hat, um dort zu arbeiten, kennt sie bestimmt: die „Torvideos“. An den Unterweisungsterminals werden die wichtigsten Informationen für das Verhalten auf dem Werksgelände vermittelt: Helm tragen, nicht rauchen, höchstens 20 km/h fahren – und viele andere zum Teil überlebenswichtige Anweisungen.

So auch in der Ruhr Oel-Raffinerie in Gelsenkirchen. Nach über 10 Jahren bedurften die bestehenden Filme jedoch einer Überarbeitung. Aufgrund der von uns angebotenen innovativen Technologie wurde Uzuner Solutions mit diesem anspruchsvollen Projekt betraut. Die Torvideos wurden für die beiden auf dem Gelände vertretenen Firmen, BP und Sabic, gemeinsam erstellt.

Realfilm vs. 3D-Animation

Es hatte sich herausgestellt, dass bei den zuvor verwendeten Realfilmen jede kleine Änderung extrem aufwändig wurde: Ein komplettes Filmteam musste für diese Änderungen anrücken, was nicht nur hohe Kosten verursachte, sondern auch die Zeit der Mitarbeiter stark in Anspruch nahm.

In Zeiten der Digitalisierung geht das doch besser, dachten wir uns, und schlugen die Verwendung von animierten Avataren vor, wie man sie z.B. aus der Sicherheitsunterweisung im Flugzeug kennt. Zwar ist die erstmalige Erstellung dieser Avatare sehr aufwändig, jedoch kann man meist auf fertige Beispiele zurückgreifen. Zudem werden nachfolgende Änderungen und Anpassungen deutlich einfacher und günstiger.

Softwarebasierte Testfragen

Zu Zeiten des Realfilms wurde auch das Wissen des Zuschauers abgefragt – im Anschluss an den Film. Konnte der Unterwiesene mehrere Multiple-Choice-Fragen nicht beantworten, wurde der komplette Film wiederholt. Bei einer Filmlänge von nahezu 20 Minuten ein unvertretbarer Aufwand für den Betrachter! Stattdessen kürzten wir den Film auf intensive 10 Minuten und zerlegten diese in mehrere Teilabschnitte.

Zu jedem Teilabschnitt werden jetzt direkt im Anschluss relevante Fragen eingeblendet – bei 2 falschen Antworten muss dann nur der vorangehende Abschnitt wiederholt werden. Die Fragen werden per Zufallsgenerator aus einem Fragenpool ausgewählt, so dass bei der Wiederholung andere Fragen beantwortet werden müssen.

Automatisch generierte Zertifikate runden den Unterweisungsprozess ab

Nachdem alle Abschnitte und Testfragen erfolgreich absolviert wurden, wird am Schluss ein Zertifikat ausgedruckt, welches als Nachweis der erfolgreich absolvierten Unterweisung dient. Es ist die Voraussetzung für die Ausstellung des Werksausweises. Um eine schnelle Verarbeitung zu gewährleisten, wird das Zertifikat zeitgleich per E-Mail vom System an den Werkschutz gesendet, damit dort alle Informationen sofort vorliegen.

Mehrsprachigkeit für ein internationales Team

Für ausländische Kontraktoren können beliebig viele Sprachen hinterlegt werden. Mittlerweile ist der neue Torfilm somit in einem guten Dutzend Sprachen verfügbar.

Die Sprache kann zu Beginn der Unterweisung vom Benutzer selbständig ausgewählt werden. Ebenso stehen drei verschiedene Filme für verschiedene Besucher bzw. Tätigkeiten zur Verfügung:

  • ein Besucherfilm für Personen, die nicht auf dem Gelände arbeiten
  • ein Kontraktorenfilm, für die Mitarbeiter von Partnerfirmen und
  • ein Betriebsfilm für die Schulung von Aufsichtsführenden

Vorteile einer Webanwendung nutzen

Die Anwendung läuft lokal auf den Unterweisungsterminals und ist auch ohne Internetverbindung voll funktionsfähig. Alternativ kann der Besucher die Unterweisung auch vorab von zu Hause aus im Internet vornehmen. Über feste Internetadressen ist die Unterweisung von jedem Ort der Welt zu jeder Zeit erreichbar. Auch von hier werden Zertifikate mit Foto und Adressdaten an den Werkschutz gesendet.

„Durch die Umstellung auf die neuen Unterweisungsterminals haben wir eine deutlich höhere Durchlaufquote im Schulungscontainer erreicht“ sagt Ulrich Bußmann von der Arbeitssicherheit bei BP, „Zudem konnte durch die realistischen Unfall-Animationen und die eigene Sprache die Vermittlung der Sicherheitsaspekte stark gesteigert werden. So etwas bekommen Sie mit Realfilmen einfach nicht hin“.

So ist es: In der virtuellen Welt können Situationen viel eindrücklicher visualisiert werden, als dies im Realfilm mit vertretbaren Aufwand möglich ist. So kann man z.B. mit Farben oder Konturen arbeiten, um relevante visuelle Inhalte eindeutig herauszustellen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – ein bewegtes Bild erst recht!